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Amateurfunk - Amateur Radio

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Meine erste Amateurfunklizenz habe ich im Sommer 1983 erhalten, als ich in Regensburg die Prüfung zur C-Lizenz abgelegt hatte. Mir ist heute noch in guter Erinnerung, daß sie im Großen Herzogsaal der dortigen Oberpostdirektion abgehalten wurde - gleich gegenüber vom Dom. Mein damaliges Rufzeichen war DG9NAC. Ja ... richtig ... ich habe ein Rufzeichen der Oberpostirektion Nürnberg erhalten - das lag einfach daran, daß Nürnberg für meinen damaligen Wohnort, Zell am Großen Waldstein, zuständig war, ich aber meinen Wehrdienst in Regensburg abgeleistet hatte. Da war es für mich bequemer in Regensburg die Prüfung abzulegen anstatt in Nürnberg.

Mit Erhalt der C-Lizenz (damals die kleinste) bin ich auch gleich dem DARC beigetreten. Da mein damaliger Wohnort eben dieses kleine Dörfchen Zell in Oberfranken war, entschied ich mich dem Ortsverband B06 von Bayreuth beizutreten. Das war insofern praktisch als ich in Bayreuth auch studiert hatte.

Einige Zeit später haben einige OMs - vor allem aus dem Umfeld der Ortsverbände Hof und Naila - die Initiative zur Gründung eines neuen Ortsverbandes, nämlich des OVs Helmbrechts, B39, gestartet. Auch ich bin ein Gründungsmitglied dieses OVs da er einfach näher an meinem Wohnort Zell lag. Eine der ersten Aktivitäten in B39 war die Durchführung eines CW-Kurses zur Erlangung der A- oder B-Lizenz. Die abschließende Prüfung fand für alle Teilnehmer in Nürnberg statt und mir war es gelungen, gleich im ersten Anlauf die Bedingungen für die B-Lizenz (das war die größte) zu erfüllen. Seit dem ist mir bis zum heutigen Tage das Rufzeichen DL8NCI zugeteilt.

Während meiner Zeit im oberfränkischen Zell habe ich mich dann hauptsächlich mit 2m und 70cm DX in SSB beschäftigt. Sowohl unter DG9NAC als auch später unter DL8NCI. CW habe ich, obwohl von der B-Lizenz her möglich, nie weiter praktiziert. Mein Standort am Nordrand des Fichtelgebirges hat mir zwar nur wenige Möglichkeiten nach Süden und Osten geboten; aber ich hatte einen doch ganz brauchbaren offenen Sektor von Westen über Norden nach Nordost. Damit konnte man gerade im Herbst bei den troposphärischen Überreichweiten ohne weiteres F (Frankreich), ON (Belgien), LX (Luxembourg), PA (Niederlande), G (britische Insteln), OZ (Dänemark), aber auch - trotz Abschattung - HB (Schweiz) oder OE (Österreich) arbeiten. OK (damals Tschechoslowakei) und Y (damals DDR) ging immer und SP (Polen) dann gelegentlich. Während der Sporadic-E-Saisin waren aber auch Süditalien, Spanien, aber auch Schweden und Norwegen auf 2m erreichbar.

Die Station bestand aus einem Yaesu FT726-R, der mit einem 2m und 70cm-Modul bestückt war sowie dem sogenannten Satellitenmodul, einer Vollduplex-Einheit für simultanes Senden und Empfangen auf den beiden Bändern. Die Ausgangsleistung wurde mit einer PA auf ca. 100W für 2m und etwa 40W für 70cm angehoben. Verschiedene Generationen von Antennen kamen zum Einsatz, zuletzt eine FX217 für 2m in etwa 7m über Grund und ein Meter darüber eine kleine selbstgebaute Gruppe aus vier 5-Element Yagis in zwei über zwei-Konfiguration. Auf einem zweiten Mast wurde dann noch eine kleine Antennenanlage für Satellitenfunk aufgebaut. OSCAR-10 war zu der Zeit der Satellit schlechthin. Aber ich bin eigentlich nie richtig rübergekommen. Ansonsten hatte ich mir mit Erhalt der B-Lizenz eine kleine Kurzwellenstation aufgebaut, die aus einem FT757GX (100W) und einer FD-4 bestand. Aber auch hier hatte ich nur gelegentlich Betrieb gemacht. Der Schwerpunkt war 2m und 70cm.

Außerdem hatte ich schon frühzeitig mich mit RTTY befaßt. Ein Decoder wurder nach DJ6HP aufgebaut, der im Prinzip auch ganz gut funktioniert hat. Zumindest auf 2m und höher. Anstatt eines Fernschreibers, wie damals durchaus üblich, kam ein Computer zum Einsatz, den sicher nicht mehr jeder kennt. Im weitesten Sinn der Vorläufer des Commodore C64 oder VC20: CBM 4032. Das war auch die Zeit, in der Apple seinen berühmten Apple ][e herausbrachte. Beide liefen mit der CPU 6502. Damit war aber auch bereits der Anfang der ganzen EMV-Thematik eingeläutet. Auf Kurzwelle hat der Computer so starke Störungen produziert, daß RTTY-Betrieb nicht praktikabel war. Auf 2m und 70cm gab es zwar auch Störungen; aber sie waren schmalbandig und man konnte ihnen einigermaßen ausweichen.

Etwas später fing dann das große Thema Packet Radio an. Auch da habe ich mitgemischt und mir über die Zeit den ein oder anderen TNC gebaut. Das Digipeaternetz war noch dünn; man hangelte sich von einer gerade eingeschalteten Station zur nächsten durch. PR-Versuche auf Kurzwelle bleiben im wesentlichen erfolglos: sowohl aufgrund der starken Störungen die vom TNC selber kamen als auch vom dann eingesetzten PC.

Im Sommer 1988 wechselte ich meinen Wohnort von Zell/Oberfranken nach Otterbach in der Nähe von Kaiserslautern. Dort bin ich in den Ortsverband K16 von Kaiserslautern gewechselt. Die Voraussetzungen am neuen Wohnort waren für Funkbetrieb denkbar schlecht. Antennen habe ich zwar aufgebaut, aber ein ernstzunehmender Betrieb auf 2m oder 70cm war aufgrund der Tallage illusorisch. Auch Kurzwelle erschien mir nicht sonderlich attraktiv. Es fehlte einfach der Platz, um etwa die FD-4 wieder aufzuhängen. Aber ein Thema konnte ich immerhin massiv ausbauen: Digitaler Satellitenfunk.

Da traf es sich gut, daß nach der Abgabe meiner Diplomarbeit ich mir über ein halbes Jahr Zeit für meine Funkaktivitäten nehmen konnte, bevor dann das Thema Diplomprüfungen und die Vorbereitungen darauf anstanden. Die Zeit fiel zusammen mit dem Start eines ganzen Schwarmes vom Micro-Satelliten: darunter PACSAT, LUSAT und WEBERSAT. Letzterer hatte mich ganz besonders interessiert, weil er eine Kamera an Bord hatte und er Bilder von der Erde machen konnte. Alle diese Satelliten hatten eine gemeinsame Eigenschaft: sie umkreisten die Erde auf niedrigen polaren Umlaufbahnen. Die Bahnen (sogenannte sonnensynchrone Umlaufbahnen) waren so gewählt, daß drei bis vier Überflüge am späten Vormittag stattfanden und weitere drei bis vier am späten Abend. Außerdem dauerte ein Überflug rund 10 Minuten und es war erforderlich die Antenne immer auf den Satelliten auszurichten. Um vor allem Daten von WEBERSAT automatisch aufzuzeichnen, wurde einerseits eine Automatisierung der Antennennachführung realisiert sowie ein PSK-Interface zur Decodierung der empfangenen Daten. Letzteres natürlich mit Eingriffen am guten FT726-R.

Ein weiterer interessanter Satellit war einer aus der Reihe der UoSATs, der ebenfalls mit einer Kamera ausgerüstet war. Er hatte - im Gegensatz zu WEBERSAT - aber ein anderes Datenübertragungsverfahren und eine andere Datenrate. Dies erforderte ein weiteres Interface zur Kommunikation mit dem Satelliten verbunden mit weiteren Eingriffen in den FT726-R. Das Datenübertragungsverfahren dieses Satelliten wurde - im Gegensatz zu dem von WEBERSAT, PACSAT oder LUSAT - auch für terrestrische Verbindungen eingesetzt. Somit war das Interface universeller einsetzbar.

Da ich mich entschlossen hatte, nach der Diplomprüfung an der Uni weiterzumachen und zu promovieren, stand auch immer weniger Zeit für das Hobby Amateurfunk zu Verfügung. Letztendlich sind die Aktivitäten ab 1991 mehr oder weniger eingeschlafen. Ab und zu noch ein kleines Projekt für einen 23cm oder 13cm Transverter. Aber letztlich kam das alles nie richtig zum Abschluß. Immerhin konnte ich an der Amaterufunkstation der Uni ganz ordentlich Kurzwellenbetrieb machen, wenn es die Zeit erlaubte.

Mit dem Übergang ins Berufsleben hat sich die Situation nicht verbessert. Außerdem kam dann das ganze Thema Selbsterklärung auf, das mir 'den Rest' gegeben hat. Ein ernstzunehmender Betrieb in SSB (vor allem auf 2m) wäre ziemlich unrealistisch gewesen. Zumindest mit den Leistungen, die ich mir so vorgestellt habe (100W aufwärts).

Eine Wende zum besseren ist eingetreten, als der wunderbar kompakte und vielseitige FT817 von Yaesu (genauer Vertex Standard) herauskam, den ich mir dann auch gleich holte. Ich benutze ihn jedoch eher hörenderweise. Allerdings fing ich mich zu der Zeit auch an, mit PSK31 zu beschäftigen. Der FT817 hat ja geeignete externe Anschlüsse, die man mit der Soundkarte des PCs verbinden kann, um PSK31-Aussendungen zu decodieren bzw. selber PSK-Aussendungen zu erzeugen. Da PSK31 nicht sonderlich hungrig nach großer Leistung ist, schiem mir das eine echte Alternative zu SSB mit 100W zu sein. Jetzt (Herbst 2009) bin ich dann endlich so weit eingestiegen, daß ich wieder aktiv Funkbetrieb durchführe, wobei ich mich auf die digitalen Betriebsarten, vor allem eben BPSK31, konzentriere. Besonders attraktiv an der ganzen Geschichte ist, daß die Leistungen, mit denen ich arbeite, eine Selbsterklärung überflüssig machen.

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